„Wenn die Leute nicht mehr in die Kirche kommen …“
Die Zeltkirche hat ihren Ursprung in der Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts. Nach einem London-Aufenthalt startete Jakob Vetter 1902 mit der „Deutschen Zeltmission“. Vetter sagte damals: „Wenn die Leute nicht mehr in die Kirche kommen, dann muss die Kirchen zu den Leuten gehen.“ Im Anschluss an den Stuttgarter Kirchentag im Jahr 1952 entschloss sich die Evangelische Landeskirche Württemberg, ebenfalls in die Zeltarbeit einzusteigen. Unter dem Motto „Kirche unterwegs“ wurde ein Zelt mit 1000 Sitzplätzen angeschafft.
Der Beginn der Zeltkirche in Württemberg
Landesbischof Martin Haug eröffnete das erste Zeltfestival am 31. Mai 1953 in Tübingen. Die Leute strömten ins Zelt! Doch während in den Anfangsjahren das Zelt die Besuchermassen oft nicht fassen konnte, ging die Zahl der Einsätze und der Besucher im Lauf der Jahre immer weiter zurück. Mitte der 90er-Jahre wurde sogar über das Ende der „Kirche unterwegs“ nachgedacht. Doch die Diskussion wurde zu einem Doppelpunkt!
Neubeginn zur Jahrtausendwende
Seit dem Jahr 1999 erlebte die Zeltkirche einen Aufschwung. Zeltpfarrer Joachim Stricker überarbeitete das Konzept grundlegend und ein neues Zelt wurde angeschafft. Seitdem erleben etwa 30.000 Gäste an bis zu vier verschiedenen Orten im Jahr, wie Christen feiern, zusammenarbeiten und ihren Glauben bezeugen und vorleben.
Da der ursprüngliche Name „Kirche Unterwegs“ inzwischen mit der Campingarbeit verbunden ist, nennt sich das Zelt der Landeskirche heute „Zeltkirche“.
Auf dem Sprung zu Neuem
In einer sich wandelnden Gesellschaft ist es nötig, dass sich auch kirchliche Wege verändern, um mit Menschen in Kontakt zu kommen, um mit ihnen über den Glauben an Jesus Christus im Gespräch zu sein, und um sie in Gemeinden zu beheimaten. Die Zeltkirche ist – zusammen mit anderen Aktionen wie z.B. „fresh Ex“ – am Puls der Zeit, um mit Menschen über ihre wesentlichen Lebensfragen nachzudenken und Antworten aus der Bibel ins Gespräch zu bringen.